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Das war mir dann doch zu schnell.

Gestern bin ich heimlich mit der Bahn zum Bauchtanzen gefahren. Heimlich.
Weil: wenn ich es meiner älternen Tochter erzähle, will sie, dass ich daheim bleibe. Wegen Corona. Aber über Zoom ist es halt nicht so schön.

In der Bahn hatte ich dann eine nicht so angenehme Begegnung.
Steigt ein Mann mit Rucksack in der Nachbarortschaft ein. Grüßt, und fragt mich: fahren Sie wieder bauchtanzen? Ich: wieso wissen Sie das?
Er hat mich trotzt Maske gleich erkannt, ich ihn überhaupt nicht. Er: Darf ich mich vis à vis setzen, oder wollen Sie nicht plaudern? Oh mein Gott, hab ich mir gedacht, das ist der Mann mit dem ich mich vor rund zweieinhalb Jahren in der Bahn so wunderbar unterhalten hab. Damals habe ich leider in meiner Freundlichkeit erzählt, wo ich wohne. Er hat gesagt, hat er kommt mich besuchen. Ich hab das aber nicht ernst genommen.

Und er ist dann nach rund zwei Monaten tatsächlich vor meiner Tür gestanden. Er hat an der Türschnalle gerüttelt, ein paar Mal laut Elisabeth gerufen, ist zu den Nachbarn gerannt, hat nach mir gefragt, Sturm geläutet, richtig Terror gemacht.

Bis ich dann rausgegangen bin und ihm gesagt hab: du kannst doch nicht einfach zu mir kommen, wir haben uns ja nur einmal unterhalten.

So schnell war der weg, so schnell hab ich gar nicht schauen können.

Er war es. Er hat nichts davon erwähnt. Ich auch nicht. Er ist dann mit mir 4 Stationen früher als er ursprünglich wollte ausgestiegen. Ich weiß nicht wieso. Vielleicht wollte er mich ohne Maske sehn.
Er hat mir zum Abschied noch etwas zugerufen, vonwegen „Mann brauche“ oder so. Ich hab‘ es nicht verstanden.

Ich war dann in Floridsorf bei Neuroth Batterien für das Hörgerät meiner Mutter kaufen.
Und dann war ich tanzen.
Es war super schön

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